Stefans Einsatz im Hilfswerk des Heiligen Padre Pio in Krakau
Stefan Degenberger war ein Jahr lang bei einem Hilfsprojekt der Kapuziner in Krakau.
Tag für Tag arbeite ich im Werk des Heiligen Padre Pio Seite an Seite mit Mitarbeitern des Hilfswerks und zahlreichen anderen Freiwilligen, um die Grundversorgung von Bedürftigen sicherzustellen, als auch einen Anteil an der Reintegration von Obdachlosen in die Gesellschaft zu haben. Durch meine Mitarbeit an diesem Projekt habe ich zahlreiche wertvolle und neue Einblicke in die dringend notwendige Arbeit im Bereich der Obdachlosigkeit gewonnen und berichte im Folgenden von meinen Erfahrungen und Tätigkeiten in den vergangen 12 Monaten.
Aufgaben im Hilfswerk
Im Hilfswerk des Heiligen Padre Pio übernahm ich eine Bandbreite an Aufgaben und hatte in der Regel einen geregelten Zeitplan, jedoch variierten die Aufgaben, die ich erledigte, auch nach Bedarf, sodass nicht jede Woche vom gleichen Ablauf geprägt war. Zudem fielen auch einmalige Arbeiten an, die nicht alle einzeln gelistet werden. Außerdem möchte ich vorwegschicken, dass bei ich bei den folgenden Tätigkeiten mit zahlreichen unterschiedlichen Krakauer-Freiwilligen und Mitarbeitern des Hilfswerks in Kontakt gekommen bin, jedoch besonders häufig mit Sebastian Lugmayr gemeinsam zusammenarbeitete, der ebenfalls Österreicher ist und so wie ich, einen Freiwilligendienst im Hilfswerk ableistete.
Die Hauptaufgabe meines Freiwilligeneinsatzes in Krakau lag darin, in der Sozialküche, welche Teil des Hilfswerks des Heiligen Padre Pio ist und von den felicianischen Schwestern geleitet wird auf unterschiedliche Art und Weise mitzuhelfe den Betrieb der Küche sicherzustellen. Die Küche öffnet tagtäglich nachmittags mit Ausnahme der Sonntage ihre Pforten für ihre Gäste und bietet eine Auswahl an Gerichten im Preissegment von umgerechnet nur wenigen Euro zur Verfügung. Obdachlose als auch Menschen aus sozial schwachen Schichten nutzen dieses Angebot. Dabei kümmerte ich mich darum, dass der Betrieb nachmittags reibungslos vonstattenging, indem ich bei der Spüle anpackte und für Sauberkeit und Hygiene im Speisesaal achtete. Bei den Aufräumarbeiten nach Betriebsende half ich ebenfalls mit.
Darüber hinaus hatte ich die Möglichkeit bei der Aussortierung und Sortierung von gespendeten Kleidungsstücken für Obdachlose mitanzupacken. Gleicherweise bereitete ich in der Regel einmal die Woche vormittags Brötchen zu, die einen Teil der Grundversorgung von Bedürftigen darstellen. Manchmal half ich auch am Eingang des Hilfswerks morgens bei der Verteilung dieser Brötchen als auch von Kaffee und Tee an Obdachlose.
Je nach Interesse von Seiten der Obdachlosen und mit Rücksprache mit den Mitarbeitern des Hilfswerkes engagierte ich mich im Englischunterricht für Obdachlose. Dies bereitet mir besonders viel Freude, da ich die Zeit hatte in Ruhe und in kleinen Gruppen mit Obdachlosen im direkten Austausch zu stehen und beispielsweise kulturelle Unterschiede zwischen Polen und Österreich zu erkunden. Ein kleiner Teil meiner Arbeit entfiel auf den Transport von gespendeten Möbeln in Wohnungen in welchen Obdachlose auf einen gewissen Zeitraum beschränkt selbständig wohnen oder das Sammeln von Spenden für das Hilfswerk, wie es beispielsweise zum Dreikönigsfest im Januar der Fall war.
Wenn auch der Austausch mit obdachlosen Menschen wegen der sprachlichen Barriere nicht immer optimal verlief, konnte ich ein besseres und tieferes Verständnis von Obdachlosigkeit und den damit einhergehenden Problemen gewinnen. Durch die Arbeit im Hilfswerk, welches diesbezüglich an vorderster Front steht, habe ich die Schwierigkeiten beobachten können, mit welchen Obdachlose konfrontiert sind und zu verstehen gelernt wieviel Geduld, Zeit und Vertrauen notwendig ist, um Obdachlosen nachhaltig zu helfen.